16 GeSTRANDet

Insel Koh Kood

Zurück in Thailand. Nach einem letzten Grenzübertritt hatte sich der Länderkreis Thailand - Laos - Vietnam - Laos - Kambodscha - Thailand  geschlossen. Unsere gesamte Tour auf Google Map
Nun liegen noch drei Wochen vor uns.

Von Koh Kong, Grenzstadt in Kambodscha, sind wir bis Trat, Thailand, geradelt, 108 km, ziemlich flach, nahe der Küste. Und die Welt hatte sich, wieder einmal, verändert: Vorbei war es mit den kleinen Stelzenhäusern aus Holz, mit nur basic asphaltierten, schmalen Straßen, mit der absoluten Dominanz der Mopeds im Straßenverkehr, mit winkenden, fröhlichen, schmutzigen "sabaidee"-Kinderscharen. Ein erheblich höherer Lebensstandard umfing uns in Thailand. Wir fuhren durch eine schöne Kulturlandschaft mit vielen Obstplantagen.

Stinkfrucht Durian

Rambutan: Litschis im Pelzmantel, werden später rot

Dass vor knapp einem Jahr die Militärs die Macht übernommen haben, merken wir im Alltag nicht. Nach bürgerkriegsähnlichen Konflikten zwischen Rothemden und Gelbhemden, völlig verfeindeten politischen Lagern, haben sie jedenfalls Ruhe hergestellt. Sicher der Grund, warum viele das akzeptieren. Unserer Vorstellung von demokratischen Strukturen entspricht das nicht.

Mangrovenwälder

Rosenapfel

In Trat trennte sich unsere Fünfergruppe nach über drei Monaten gemeinsamen Radelns. Der Abschied fiel nicht leicht, denn es war schön zusammen. Aber Christiane, Stefan und Ralf hatten andere Rückflugtermine und wollten nochmals in den Süden des Landes.

Stefan - Thomas - Christiane - Heiner - Ralf

Uns stand der Sinn nach Sonne, Sand und Meer. Endlich Ferien, die hatten wir uns schließlich verdient. So setzen wir von Trat aus per Schiff auf die Insel Koh Kood über.



10 Tage aalten wir uns in der Sonne, lagen unter Palmen, an Traumstränden in malerischen Buchten, wohnten in hübschen, kleinen Holz-Bungalows, gingen nach Herzenslust schwimmen, ließen uns massieren, schlürften Cocktails in kleinen Cafés mit Blick auf das Meer,


genossen Pad Thai, Tom Yum, Fisch oder Meeresfrüchte mit grünem oder rotem Curry und andere leckere thailändische Gerichte. Heiner konnte gegen Abend am Strand joggen,


 Thomas versuchte sich nochmals mit einem Kajak, konnte aber gerade noch mit Mühe und Not das rettende Ufer erreichen, als das Boot voll Wasser lief.  Es war durchweg angenehm warm, mit einer leichten Brise vom Meer, anfangs sonnig, später auch etwas bewölkt. Welche Idylle.






Die Insel ist sehr hügelig und mit dichtem Urwald bewachsen. An Wasserläufen und am Ufer finden sich ausgedehnte Mangrovenwälder. Schmale Asphaltstraßen durchziehen die Insel, mit steilen Rampen, für Fahrräder kaum zu bewältigen. Deshalb liehen wir uns für zwei Tage nochmals Mopeds, um die Umgebung zu erkunden und die beiden Fischerorte Ao Salad und Ao Yai zu besuchen. Auf Stelzen ins Meer gebaut wirken sie wie aus der Zeit gefallen, vom Tourismus kaum berührt.





Überhaupt hielt sich die Zahl der Touristen auf der Insel in Grenzen, die kleinen Resorts, in vielen Buchten angesiedelt, waren  keinesfalls überlaufen. Es war eine sehr angenehme, ruhige und nette Atmosphäre.

Dies bewog uns auch, entgegen unseren ursprünglichen Plänen nicht noch auf die beiden Schwestern-Inseln Koh Mak und Koh Chang zu wechseln. Zumal die Überfahrt sich als umständlich erwies und vor allem die Küste von Koh Chang eine einzige, laute Partymeile sein soll, die wir eigentlich nicht brauchten. Reisende hatten uns erzählt, dass die touristische Infrastruktur auf den Inseln sich erst in den letzten 10 Jahren entwickelt habe, davor gab es dort fast nichts.


Zurück auf dem Festland empfing uns auf dem Radtrip von Trat nach Chanthaburi ausdauernder Regen. Allerdings, und das ist die gute Nachricht, ein warmer Regen. Während unseres Aufenthaltes in diesen beidern Städten fand das chinesische Neujahrsfest statt, längst nicht nur von der chinesischen Minderheit im Lande, sondern generell gefeiert. Wir merkten es an einigen Böllern zu Beginn, ansonsten an geschlossenen Geschäften und der Schwierigkeit, überhaupt etwas zu essen zu finden. In den Städten herrschte eine für Südostasien unwirkliche Stille. In Bangkok gab es einige spektakuläre Umzüge, dort wurden wir später Zeugen, wie ein furchterregender Drache unter dem wilden Ballern von Feuerwerkskörpern die bösen Geister vertrieb.

chinesisches Neues Jahr 2015

wie lustig !!

Für die letzten 200 km bis Bangkok bestiegen wir einen Bus. Trotzdem blieb  uns nicht erspart, die letzten gut 10 km vom Busbahnhof bis zu unserem Hotel quer durch Bangkok durch den dichten Verkehr zu radeln. Aber nach den Erfahrungen in Hanoi und Phnom Penh konnte uns das nicht mehr schrecken, routiniert schlängelten wir uns zwischen sich stauenden Autos hindurch. Über uns rauschte der skytrain hinweg.

skytrain in Bangkok - dadrunter verstopfte Straßen - wir mit den Rädern zwischendurch

Wohnten wir zu Beginn unserer Reise in Chinatown, so bezogen wir jetzt für diese letzte Woche Quartier in einem ganz anderen Stadtviertel, im Hotel Blue House im Bereich Khaosan. Die Atmosphäre ist eine ganz andere, aber auch dieses Altstadt-Viertel ist von engen Straßen durchzogen, der Chao Phraya River ist nicht weit, überwiegend ältere, marode wirkende Gebäude



stehen neben modernen Hotels, Straßenlokale und -cafés reihen sich aneinander, auf den Gassen herrscht ein lebendiges Treiben, Einheimische mischen sich mit zahlreichen überwiegend jüngeren Touristen aus allen Ländern, vor allem backpacker. Da passen wir doch richtig rein. Jedenfalls ist es richtig kuschelig hier, wir fühlen uns sehr wohl und haben wenig Lust auf sightseeing.



Vor allem buddhistische Tempel können uns nicht mehr locken. Klar, wir sind nochmals per Schiff den Chao Phraya River entlang gefahren und werden noch zentrale Orte in der Innenstadt aufsuchen. Ansonsten haben wir erfolgreich einen Kurs in thailändischer Küche bei Chefin LeeZ (http://chefleez.com/) belegt, können jetzt Currypaste und Pad Thai selbst zubereiten und lassen unsere letzte Woche in Bangkok gemütlich ausklingen.





Am Sonntag gehts zurück in das kalte, winterliche Deutschland. Brrrrh. Unser letzter Post wird in den nächsten Tagen eine Zusammenfassung der Radreise sein mit allen nützlichen Daten für Radler und andere Reisende, die ähnliches vorhaben.

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