Montag, 26. Juni 2023

WB 00e Bosnien-Herzegovinna

 Weltkulturerbe Mostar

24.06.2023 Dubrovnik - Ravno. 64km. 610 HM rauf

Diese Tour auf Komoot

25.06.2023 Ravno - Mostar. 94km 440 HM rauf

Diese Tour auf Komoot

26.06.2023 Mostar Ruhetag

Vorübergehender Abschied von der Küste, es ging landeinwärts Richtung Mostar. Diese geschichtsträchtige Stadt, UNESCO-Weltkulturerbe, wollten wir uns nicht entgehen lassen. Zunächst ging es  natürlich die Berge hoch. Schon nach ca 12km dann die Grenze zu Bosnien-Herzegowina, an der Grenzstation anhalten, den Ausweis zücken, dem Grenzbeamten zur Kontrolle vorlegen, Eingabe in den Computer, nicken, weiter. Ein Prozedere, das wir in Mitteleuropa nicht mehr kennen. Als Währung gilt hier die Mark, Kurs zum Euro etwa 2 : 1, aber meist wird der Euro akzeptiert, so dass wir nicht wechselten. 

Kurz nach der Grenze ab der Stadt Ivanica nutzten wir den Radweg CIRO, der auf einer ehemaligen Bahnlinie immer etwa auf gleicher Höhe bis nach Mostar führt.  In einigen Abschnitten gab es Schotter, aber überwiegend war er asphaltiert und gut zu fahren. Der Bahnverkehr, der 1975 eingestellt wurde, verband Dubrovnik mit dem Hinterland und war mit 60 Zügen pro Tag für den Güter- und Passagierverkehr von erheblicher Bedeutung. 










Die nächsten 40km waren menschenleer, wir kamen durch mehrere verlassene Dörfer mit zerfallenen Häusern, ehemalige repräsentative Bahnstationen waren nur noch Ruinen, irgendwie gespenstisch. Das Gelände war zunächst hügelig, Felsbrocken und Gestrüpp prägten die Umgebung. In den 60er Jahren wurden hier mehrere Winnetou-Filme gedreht, jedenfalls die Szenen mit Dampf-Loks. Später öffnete sich ein breiter werdendes Tal, die Trasse führte auf halber Höhe einen steilen Berg entlang, unter uns Wald, danach eine herrliche, weite Wiesenlandschaft, menschenleer, in der Sonne hellgrün leuchtend. Eine Art feierliche Ruhe prägte die Atmosphäre. Herrlich. Es erinnerte uns an eine Prärie-Landschaft, in unserer Fantasie stellten wir uns hier weidende Herden von Büffeln vor. 

Der Fluss Trebisnjica, komplett in Beton eingefasst, der sich durch das Tal schlängelt, endet in dem Stausee Utovo. Von dort erhält er sein Wasser, der See wiederum fängt das Wasser aus unterirdischen Gewässern auf, die das poröse Kalkgestein durchziehen. Offenbar gab es den Plan, das Tal zu bewässern oder zumindest ein schnelles Versickern des Wassers zu verhindern. 

Am Nachmittag erreichten wir den größeren Ort Ravno,  Dort hatte sich das ehemalige Bahnhofsgebäude zu einem hübschen Hotel mit gutem Restaurant verwandelt. Was Wunder, dass wir eine Nacht blieben. Zumal bei einem guten lokalen Wein. 

Am nächsten Morgen ging es weiter, den CIRO-Radweg entlang, inzwischen vorbei an Weinanbau und einigen Getreidefeldern. Schön war der sehr flache See Svitavsko, durchsetzt mit Schilfbeständen. Wir erreichten den Fluss Neretva, naturbelassen mit schöner Ufervegetation, an dem wir bis Mostar entlang radelten.







 Zwischendurch gab es eine Art Stromschnellen, Wasser strömte von den Seiten in kleinen Wasserfällen über flach liegende Felsen in den Fluss. Auch hier gab es wenig Besiedlung, ab und an kleine Wochenendhäuschen, Angler und Sommerfrischler an schönen Plätzen am Ufer. Eine schöne Radstrecke.



Es wurde mit 94km ein langer und anstrengender Tag, bei Hitze, später Gottseidank mit frischem Wind. Um 17 Uhr erreichten wir Mostar. Klar blieb Zeit  und Kraft für einen Bummel durch die überschaubare Altstadt zur berühmten Alten Brücke aus dem 16. Jahrhundert über dem Fluss Neretva, im Jugoslawienkrieg zerstört und später wieder aufgebaut, UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt ist sehenswert, mit engen Gassen aus Natursteinen gepflastert, mit zahlreichen Moscheen. . Allerdings waren wir an die Drosselgasse in Rüdesheim erinnert, mit unzähligen Lokalen und einem Andenkenladen neben dem anderen, Nippes, den kein Mensch braucht. 





















27.06.2023  Mostar - Ploce.  68km.  260 HM rauf

Diese Tour auf Komot

Über Capljina und Opuzen fuhren wir zurück in Richtung Adria, überwiegend entlang des Flusses Neretva, wieder über die Grenze nach Kroatien. Es war ein heißer Tag, aber landschaftlich sehr schön. Am Nachmittag erreichten wir den Sladinac-See bei Ploce. Die Straße zum Camping-Platz war aufgerissen, Bauarbeiten. Mühsam kamen wir mit den Rädern durch, für Camper und Autos war es unpassierbar. Entgegen unserer Befürchtung war der Platz trotzdem offen, der Besitzer begrüßte uns freundlich als einzige Gäste. Es wurde ein schöner, ruhiger Abend, der Platz war top, der See lud mit angenehm warmem Wasser zum Schwimmen ein, in den Pappeln über uns sang der Pirol, aus den Schilfbereichen war der Drosselrohrsänger zu hören. Herrlich. 






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