DI -02 Cycling Europe: ITALY: Brenner-Ravenna

DI -02 Cycling Europe: ITALY: Brenner-                                                       Ravenna 

Traumtour vom Main bis zum antiken "Ende der Welt" , wo adriatisches und ionisches Meer sich treffen - am Stiefelabsatz Italiens. Teil 2

                                          Routenanimation Brenner-Ravenna

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                                              Tourentagebuch Brenner-Ravenna

    Film zu unserer Tour "2021 Bikepacking Trans Italia - Vom Brenner bis Santa Maria di Leuca"

                                                               Strecke auf Komoot

Nach dem Brenner erwartete uns, wie bereits angedeutet, eine Traumstrecke. Über -zig Kilometer stetig bergab durch das enger werdende Tal der Eissack, auf einem super ausgebauten Radweg, umgeben von einer gigantischen Bergwelt, bei herrlichem Wetter. 





Durch die Südtiroler Städte Sterzing und Brixen, vor Brixen blieben wir eine Nacht auf dem Campingplatz „Vahrner See“, den nächsten Vormittag verbrachten wir in einem Fahrradgeschäft in Brixen, weil Heiners Vorderbremse repariert und ein neuer Mantel aufgezogen werden musste.





 Deshalb schafften wir nur noch 50km, aber weiter auf einem guten Radweg bis kurz vor Bozen. Ein Campingplatz war weit und breit nicht zu finden, so bezogen wir Quartier im Hotel „Zur Post“, einfach, sauber, mit vorzüglichem Abendessen: Schlupfkrapfen mit Spinatfüllung. Bozen ist eine absolute Fahrradstadt, überall Radwege und -streifen, richtig begeisternd, außerdem gefiel uns der bereits zu spürende mediterrane Flair.

 Weiter ging’s die Etsch entlang, meist auf dem Radweg auf dem Hochwasserdamm, umgeben von intensivem Obst- und Weinanbau bis Trento. 





Hier ging es ca 300 Höhenmeter hoch, auf einer engen Straße mit PKW-Verkehr, unangenehm, am Lago di Valsugana entlang und auf einer erneut guten Ciclovia durch das Tal der Brenta allmählich bergab nach Primolano. 





Längst waren wir richtig in Italien angekommen, Deutsch als Sprache hatte ausgedient, Schinken und Wurst beim Hotel-Frühstück waren ersetzt durch süße Brioch und Kuchen, keine  ideale Grundlage für einen anstrengenden Radeltag. Dafür war der Kaffee lecker, italienischer Espresso, unübertroffen in seinem intensiven Geschmack, und eine Espresso-Pause täglich am weiteren Vormittag war für uns unverzichtbar.

 Die nächste Station war Bassano del Grappa mit seiner schönen Altstadt und der signifikanten Holzbrücke, und, Nomen est Omen, einem Grappa-Angebot an jeder Ecke. Wie soll man da Radfahren? Wir schafften es an diesem Tag noch bis Citadella, Die Altstadt vollkommen von einer intakten, hohen Mauer umgeben. 






Inzwischen hatten wir den Fluss Brenta erreicht, hatten die Berge verlassen und waren in der Po-Ebene angekommen. Erkennbar daran, dass wir uns in einem verwilderten Auenbereich wiederfanden, umgestürzte Bäume unseren Weg versperrten und  wir uns mühsam herausarbeiten mussten.






 Padua hat uns nicht begeistert, es verfügt über eine schöne Altstadt, aber die engen Gassen sind vollgestopft mit Autos, kein Zuckerschlecken für Radler, und das Leben wirkt sehr hektisch. Abends bauten wir bei Motta unser Zelt in dem Agrocampeggio Abba auf, ein schöner Platz mit netten Gastgebern und einem vorzüglichen Abendmenü. 

Am Nachmittag des folgenden Tages erreichten wir den Fluss Po, breit, träge dahinfließend, mit akkuraten Pappelpflanzungen an seinen Ufern. Wir fuhren ca 30km den Fluss entlang bei brütender Hitze, abends erreichten wir die Stadt Ferrara und übernachteten dort passend und angenehm in dem Hostal für eher junge Leute „Low Cost Ferrara“. Abends schlenderten wir durch die Stadt Ferrara und genossen die schöne Atmosphäre der Fußgängerzonen der hübschen Altstadt, Viele Leute waren unterwegs, Einheimische überwiegend, ganze Familiengruppen, man grüßte sich, plauderte miteinander, genoss den milden Abend.

Unschöne, stinkende Kanäle prägten den nächsten Tag, an denen wir auf kerzengeraden Straßen entlang radelten, umgeben von Mais- und Soja-Kulturen, abends regnete es, Dann waren wir wirklich im Po-Delta angekommen, mit Gewässern, Salinen, dazwischen Dämme mit schmalen Fahrspuren für unsere Räder, ein Eldorado für Wasservögel, viele Flamingos, Siberreiher, Kormorane, Möven und zahlreiche andere Arten. Mittags verfolgte uns ein Gewitter, wir versuchten zu entkommen, aber es holte uns ein und wir mussten uns in ein Café retten. Am Abend erreichten wir Ravenna, quartierten uns für zwei Tage in einem Bio-Camping ein und genossen das vorzügliche Abendessen: Piadinas, ein typisches Gericht der Gegend: Fladenbrot, einmal zusammengefaltet, mit Speck, Käse und Tomaten dazwischen, wahlweise auch mit Spinat. Lecker. Am Ruhetag besuchten wir Ravenna, den Palast des Gotenkönigs  Theoderichs des Großen (Dietrich von Bern der Sage), die Basílica San Vitale, das Mausoleum der Galla Plácida, beide mit einmalig schönen Mosaiken, den Piazza del Popolo, das Grabmal Dantes, der vor genau 700 Jahren hier gestorben ist und als größter italienischer Dichter (Göttliche Komödie) sehr verehrt wird. 





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