Nach Banos de Montemayor verließen wir die Extremadura und
fuhren in die Provinz Castilla und Leon, die Wiege Spaniens und der spanischen Hochsprache,
des Castellano. Etwa zwei Tage ging es über eine gebirgige Landschaft, durch
malerische grüne Täler, dann hoch auf über 1.000m.
Rinderzucht unter Steineichen und Wald wechseln sich ab, in der Ferne sind immer wieder Gebirgszüge mit Schneefeldern zu sehen.
Danach, bereits vor und vor allem nach Salamanca, wird die Landschaft flacher und monoton, Getreideanbau soweit das Auge reicht, wenig grün. Es ist die Meseta, die zentral-spanische Hochebene.
Ab und zu ist noch die ursprüngliche Pflasterung der antiken Römerstraße sichtbar, mit von den Römern erbaute Brücken und Meilensteine mit lateinischer Aufschrift, mit denen damals die römischen Meilen markiert wurden.
Die Besiedlung ist sehr dünn, etwa alle 10km kommt ein winziger Ort, aber fast immer mit einem kleinen Café, das auch Bocadillos, eine Art Sandwiches, mit Schinken oder Tortillas, Eierspeisen, anbietet. Wir fanden immer wieder Pilgerherbergen, in denen wir übernachteten (wer hätte das gedacht, dass wir auf unsere alten Tage nochmals zu Pilgern mutieren), sie waren meist klein und bescheiden, und da auf dieser Route der Via de la Plata nur wenige Pilger unterwegs sind, waren wir oft allein oder mit wenigen anderen zusammen. Meist sind es Vereine, Amigos del Camino de Santiago, die die Herbergen ehrenamtlich und mit viel Einsatz betreiben. Die Herbergsleute sind freundlich und hilfsbereit.
Allerdings fällt uns auf, dass viele Spanier auch untereinander auffallend laut sind, und an ihre Art der Freundlichkeit, oft herb und ruppig, mussten wir uns erst gewöhne
Rinderzucht unter Steineichen und Wald wechseln sich ab, in der Ferne sind immer wieder Gebirgszüge mit Schneefeldern zu sehen.
Danach, bereits vor und vor allem nach Salamanca, wird die Landschaft flacher und monoton, Getreideanbau soweit das Auge reicht, wenig grün. Es ist die Meseta, die zentral-spanische Hochebene.
Ab und zu ist noch die ursprüngliche Pflasterung der antiken Römerstraße sichtbar, mit von den Römern erbaute Brücken und Meilensteine mit lateinischer Aufschrift, mit denen damals die römischen Meilen markiert wurden.
Die Besiedlung ist sehr dünn, etwa alle 10km kommt ein winziger Ort, aber fast immer mit einem kleinen Café, das auch Bocadillos, eine Art Sandwiches, mit Schinken oder Tortillas, Eierspeisen, anbietet. Wir fanden immer wieder Pilgerherbergen, in denen wir übernachteten (wer hätte das gedacht, dass wir auf unsere alten Tage nochmals zu Pilgern mutieren), sie waren meist klein und bescheiden, und da auf dieser Route der Via de la Plata nur wenige Pilger unterwegs sind, waren wir oft allein oder mit wenigen anderen zusammen. Meist sind es Vereine, Amigos del Camino de Santiago, die die Herbergen ehrenamtlich und mit viel Einsatz betreiben. Die Herbergsleute sind freundlich und hilfsbereit.
Allerdings fällt uns auf, dass viele Spanier auch untereinander auffallend laut sind, und an ihre Art der Freundlichkeit, oft herb und ruppig, mussten wir uns erst gewöhne
Wie auf einer Perlenschnur setzte sich die Reihe der
sehenswerten Städte an der Via de la Plata fort. Absolut herausragend ist die
Stadt Salamanca. Älteste Universitätsstadt Spaniens, prallvoll mit jungen
Menschen und alt-ehrwürdigen, atemberaubenden Bauwerken, die der Stadt eine
besondere Atmosphäre verleihen. Es erinnerte uns, wenn auch erheblich prachtvoller, an Heidelberg. Natürlich, wie überall in dem
erz-katholischen Spanien, gibt es Kirchen und Kathedralen ohne Ende, nie zuvor haben
wir öfter Kirchen besucht als auf dieser Reise. Besonders sehenswert sind die
alte, romanische und die „neue“ Kathedrale mit gotischen bis barocken
Stilelementen direkt nebeneinander.
Natürlich gibt es eine aus der Römerzeit erhaltene Brücke.
Die Stadt verfügt über einen der prächtigsten zentralen Plätze, die wir bislang gesehen haben, den Plaza Mayor, umgeben von dreistöckigen, reich verzierten Häusern mit Arkaden. Auf der mit vielen Ornamenten verzierten Hauptfassade der Universität fanden wir natürlich den Frosch, etwas versteckt auf einem Totenschädel plaziert, der Studenten, die ihn finden, Glück verspricht.
Sicherlich, so hoffen wir, gilt das oauch für uns ältere Semester. Zahlreiche Paläste schmücken die Stadt, u.a. das Casa de las Conchas, das Haus mit den 300 Muscheln darauf.
Sehenswert ist das Casa Lis, das einzige Jugendstilhaus der Stadt mit einer interessanten Jugendstilausstellung und Präsentationen der drei bedeutendsten Maler Spanien, Picasso, Miró und Dali. Es sind zahlreiche Touristen in der Stadt, aber fast nur einheimische, dazu einige Franzosen, aber so gut wie keine Deutschen.
Natürlich gibt es eine aus der Römerzeit erhaltene Brücke.
Die Stadt verfügt über einen der prächtigsten zentralen Plätze, die wir bislang gesehen haben, den Plaza Mayor, umgeben von dreistöckigen, reich verzierten Häusern mit Arkaden. Auf der mit vielen Ornamenten verzierten Hauptfassade der Universität fanden wir natürlich den Frosch, etwas versteckt auf einem Totenschädel plaziert, der Studenten, die ihn finden, Glück verspricht.
Sicherlich, so hoffen wir, gilt das oauch für uns ältere Semester. Zahlreiche Paläste schmücken die Stadt, u.a. das Casa de las Conchas, das Haus mit den 300 Muscheln darauf.
Sehenswert ist das Casa Lis, das einzige Jugendstilhaus der Stadt mit einer interessanten Jugendstilausstellung und Präsentationen der drei bedeutendsten Maler Spanien, Picasso, Miró und Dali. Es sind zahlreiche Touristen in der Stadt, aber fast nur einheimische, dazu einige Franzosen, aber so gut wie keine Deutschen.
In einem Dokumentationszentrum fanden wir eine Ausstellung
zur Geschichte des spanischen Bürgerkrieges. Aber sie war enttäuschend.
Überschaubar, Bilder und Dokumente ohne inhaltlichen Zusammenhang aneinander
gereiht, teilweise Dokumente der Franco-Faschisten kommentarlos neben
Dokumenten aus der spanischen Republik. Auffallend ist, dass der spanische
Bürgerkrieg im heutigen Spanien nirgendwo vorkommt, weder haben wir, mit dieser
Ausnahme, Museen dazu gefunden noch Denkmäler, Mahnmale oder sonstige Hinweise,
obwohl das Land sonst an Denkmälern nicht arm ist.
Aber der mutige Kampf und die Opfer von Millionen Menschen, in den
Internationalen Brigaden auch aus anderen Teilen der Welt, für die Demokratie und Republik, der hunderttausendfache
Mord der Franco-Faschisten auch noch nach ihrer Machtergreifung, das alles ist
offenbar nicht der Erinnerung wert. Besser den Deckel drauf halten. Es würde
wohl den fragilen Zusammenhalt gefährden, den man seit dem Tode Francos
erreicht hat.
In dem weiteren hübschen Städtchen Zamora konnten wir einige
Pilger herzlich umarmen, denen wir seit Mérida immer mal wieder begegnet waren:
einen jungen Radler aus Madrid, der die Tour sehr locker anging,
Vater und Tochter aus Irland, zwei deutsche Jungs und ein Mädchen aus Korea. Die Wanderer waren zügig gelaufen, etwa 35km am Tag, während wir an interessanten Orten auch mal einen Tag oder auch mehr pausierten.
Vater und Tochter aus Irland, zwei deutsche Jungs und ein Mädchen aus Korea. Die Wanderer waren zügig gelaufen, etwa 35km am Tag, während wir an interessanten Orten auch mal einen Tag oder auch mehr pausierten.
Vor und nach Benavente radelten wir auf einer ehemaligen
Eisenbahnstrecke, neuerdings zu einem Radweg umgewandelt. Die Pilgerherberge war
im früheren Bahnhofsgebäude.
Benavente empfing uns mit dem großen Fest „ El Toro enmanomado“, zu deutsch „Der angeseilte Stier“.
„Wir Spanier feiern oft und gerne, das können wir besser als arbeiten“, meinte lachend der „Herbergsvater“, um ironisch ein geläufiges Vorurteil zu bekräftigen. Zentraler Bestandteil des Festes war, wie der Name sagt, im Laufe des Festes mehrfach Stiere durch ein abgegrenztes Gebiet der Altstadt zu treiben, an einem langen Seil angebunden oder auch ohne Seil. Junge Männer zeigen ihren Mut, indem sie die Stiere immer wieder provozieren und für besonders geschickte und gefährliche Situationen den Beifall des zahlreichen Publikums erhalten.
Es ist eine Stierhatz, wie man es aus Pamplona kennt, die Tiere werden dabei nicht getötet. Trotzdem ist es sicherlich nicht tierfreundlich. Wir zogen es jedenfalls vor, hinter der sicheren Balustrade zu bleiben, zumal Heiner noch aus Patagonien seine ungewollte Einlage als Stierkämpfer gut in unangenehmer Erinnerung hatte. Ansonsten war es ein großes Volksfest, die Anhänger der zahlreichen Musikkneipen der Stadt, der Penas, zogen mit jeweils typischen Umhängen umher und gestalteten das Fest mit.
Benavente empfing uns mit dem großen Fest „ El Toro enmanomado“, zu deutsch „Der angeseilte Stier“.
„Wir Spanier feiern oft und gerne, das können wir besser als arbeiten“, meinte lachend der „Herbergsvater“, um ironisch ein geläufiges Vorurteil zu bekräftigen. Zentraler Bestandteil des Festes war, wie der Name sagt, im Laufe des Festes mehrfach Stiere durch ein abgegrenztes Gebiet der Altstadt zu treiben, an einem langen Seil angebunden oder auch ohne Seil. Junge Männer zeigen ihren Mut, indem sie die Stiere immer wieder provozieren und für besonders geschickte und gefährliche Situationen den Beifall des zahlreichen Publikums erhalten.
Es ist eine Stierhatz, wie man es aus Pamplona kennt, die Tiere werden dabei nicht getötet. Trotzdem ist es sicherlich nicht tierfreundlich. Wir zogen es jedenfalls vor, hinter der sicheren Balustrade zu bleiben, zumal Heiner noch aus Patagonien seine ungewollte Einlage als Stierkämpfer gut in unangenehmer Erinnerung hatte. Ansonsten war es ein großes Volksfest, die Anhänger der zahlreichen Musikkneipen der Stadt, der Penas, zogen mit jeweils typischen Umhängen umher und gestalteten das Fest mit.
Um das Städtchen Baneza fielen die zahlreichen Bodegas auf,
ehemalige Weinkeller, stollenartig in Hügeln angelegt, jeweils oben
herausragend mit einem Entlüftungsschacht. Es muss hier früher intensiven
Weinanbau gegeben haben, von dem allerdings nichts mehr zu sehen ist.
Heute wird stattdessen Weizen angebaut. In Astorga wurden wir Zeugen einer Fronleichnamsprozession mit Priestern und allen Stadt-Honoratioren vorneweg. Hier stießen wir auf den „Camino frances“, die Hauptroute des Jakobsweges von Pamplona nach Santiago.
Sofort nahm die Anzahl der Pilger rapide zu, es waren wirklich Heerscharen, die die Stadt und auch die Zuwege bevölkerten. Sie sind zu Fuß unterwegs, aber wir haben auch welche zu Pferd, im Rollstuhl, per Fahrrad, einzeln, in Gruppen, als Familien gesehen, alt und jung, wobei die etwas Älteren überwiegen.
Entsprechend war die Herberge, eine von mehreren in Astorga, rammelvoll mit fast hundert Pilgern in mehreren großen Schlafsälen. Wir können nicht behaupten, dass wir besonders gut geschlafen haben.
Heute wird stattdessen Weizen angebaut. In Astorga wurden wir Zeugen einer Fronleichnamsprozession mit Priestern und allen Stadt-Honoratioren vorneweg. Hier stießen wir auf den „Camino frances“, die Hauptroute des Jakobsweges von Pamplona nach Santiago.
Sofort nahm die Anzahl der Pilger rapide zu, es waren wirklich Heerscharen, die die Stadt und auch die Zuwege bevölkerten. Sie sind zu Fuß unterwegs, aber wir haben auch welche zu Pferd, im Rollstuhl, per Fahrrad, einzeln, in Gruppen, als Familien gesehen, alt und jung, wobei die etwas Älteren überwiegen.
Entsprechend war die Herberge, eine von mehreren in Astorga, rammelvoll mit fast hundert Pilgern in mehreren großen Schlafsälen. Wir können nicht behaupten, dass wir besonders gut geschlafen haben.
Wir sind jetzt sechs Wochen unterwegs und haben 1.530km
gefahren. Auf dieser Tour haben wir uns noch mehr Zeit genommen als bei
früheren Fahrten, um die Landschaft und insbesondere die Einzigartigkeit der
zahlreichen historischen Städte zu bewundern. Besonders letzteres übertraf bei weitem unsere
Erwartungen und zog uns immer wieder in seinen Bann. Ansonsten verlief die
Radtour bislang reibungslos, routiniert, ohne die geringsten Probleme,
anstrengend, aber auch nicht übermäßig herausfordernd. Wir hatten sechs Wochen
lang Sonnenschein, manchmal mit etwas Bewölkung, und meist sorgte ein frischer
Wind dafür, dass es nicht zu heiß wurde. Heute mussten wir erstmals bei Regen
fahren. Wir hören von zu Hause, dass es in Deutschland gerade einen Hitzerekord
von 40 Grad/C gibt. Man muss wohl neuerdings nach Spanien fahren, um
übermäßiger Hitze zu entfliehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen