Vom 11.1.2016 bis10.3.2016 waren
Heiner und ich auf unserer neuen großen Radtour 2000 km kreuz und quer durch
Kuba. Hin- und Rückflug non stop mit Condor
waren problemlos. Die Räder wurden für je 70 € pro Flug
befördert. Heiner hatte seins mit ein bisschen Pappe gesichert. Ich
habe meins in eine feste Plastikfolie gesteckt und mit Küchenfolie
umwickelt. Beide kamen jeweils heil an.
Mit einem Großraumtaxi auf dem Hinflug
und einem Kleinlaster aus den 50er Jahren auf dem Rückflug
überbrückten wir die blöd mit dem Rad zu fahrende Strecke
Flughafen - Altstadt La Habana. Dass Kondor auf dem Inlandterminal 2
startet und landet, weiß allerdings kaum ein Taxidriver, so daß wir
auf dem Rückflug erst einmal auf dem falschen Terminal landeten und
noch mal ein Taxi nehmen mussten.
Unsere Touren durch Kuba waren im
wesentlichen mit dem Buch „Bicycling Cuba“ von Wally und Barbara
Smith (backcountrypress) geplant. Dieses Buch mit genauer
Streckenplanung ist zwar schon 2004 erschienen, vor allem die
Informationen über Casa Particulares und Restaurants sind nicht mehr
up to date , aber die Strecken sind nach wie das non plus ultra.
Alle unsere Tour Etappen gibt es für
das GPS auch als gpx Dateien. Außerdem sind sie im Tour-Tagebuch
genau beschrieben.
Hier könnt ihr euch die gpx Daten der geplanten Tour runterladen: gpx tracks Kubatour
Hier könnt ihr euch die gpx Daten der geplanten Tour runterladen: gpx tracks Kubatour
Hier könnt ihr die gpx tracks der real durchgeführten Tour runterladen: gpx track gefahrene Tour
Hier könnt ihr ihr unser Tourentagebuch der realdurchgeführten Tour runterladen:
Hier die Filme (1-6) von unserer Radtour kreuz und quer durch Kuba:
Film 1 Kuba Film 3 Kuba Film 5 Kuba
Film 2 Kuba Film 4 Kuba Film 6 Kuba
West Loop
Zuerst sind wir die 800 km lange Route
durch Westkuba gefahren.
Das Wetter war geprägt von einem frio
frente aus dem Norden nach dem anderen. Viele Regengüsse, oft kalte
Nächte. Das war fürs Radfahren nicht so übel. Da zwischendurch
immer mal wieder die Sonne schien, war auch das Erkunden der
Landschaft und der Orte von vielen schönen Momenten geprägt. Ein
Karibikfeeling an den Stränden kam allerdings nie auf. Unser
Vorhaben, in Maria la Gorda – einem der eindrucksvollsten Tauch-
und Schnorchelgebiete – uns die Korallen und bunten Fische
anzuschauen, wurde von heftigen Karibikstürmen weggefegt.
Wunderschön, auch bei mäßig gutem Wetter – war dann die Tour auf
kleinen, einsamen Bergstraßen – vorbei an den berühmten Orten
Vinales, Soroa und Las Terrazas – zurück nach La Habana.
Die ganze
Tour ist mit dem Rad gut zu befahren. Die Straßen sind wie
leergefegt. Motivierend ist, dass man als Radler permanent die
Mehrzahl der dort verkehrenden Fahrzeuge, nämlich Ochsenkarren und
Pferdekutschen locker überholt.
In den Orten lassen sich inzwischen
überall gute Casa Partikulares (also Privatpensionen) finden.
Meistens empfehlen die Gastgeber ein geeignetes Casa im nächsten
Zielort und melden einen schon mal telefonisch dort an. In ganz Kuba
sind die Preise ziemlich gleich: 25CuC für ein Doppelzimmer, 5 CuC
für ein opulentes Frühstück, das bis zum Abend anhält und 10 CuC
für ein Abendessen. Soviel Langusten haben wir noch nie gegessen.
Ost Loop
Wieder zurück in La Habana, haben wir
die Zeit genutzt, uns eine Visumsverlängerung für weitere vier
Wochen zu holen. Das ist immer ein etwas größerer Akt. Das Ticket
für den Bus von La Habana bis Santiago de Cuba hatten wir bereits
ganz am Anfang unserer Tour gekauft. Das Busnetz mit Viazul ist gut
ausgebaut und sehr zuverlässig (was man vom Zugnetz noch nicht sagen
kann). Doch es empfiehlt sich, schon mindestens eine Woche, wenn
nicht noch länger, vorher das Ticket klar zu machen, denn die Plätze
sind schnell ausgebucht. Im Viazul-Bus das Rad mitzunehmen, war ganz
easy und wir hatten nie Probleme. Man muss halt mindestens eine
Stunde vor der Abfahrt am Terminal sein. Kauft dann erst das Ticket
für das Rad. Montiert das Vorderrad und den Sattel mit Sattelstütze
ab und stellt den Lenker längs. Dann hilft man dem Chauffeur, das
Rad in das Gepäckabteil stehend unterzubringen. Danach kann man nur
hoffen, dass es das Rumpeln auf Kubas maroden Straßen bis zum Ziel
heil übersteht.
Die Busse sind ganz bequem und wir hatten mehr Platz
als im Condor Flieger. Aber Vorsicht: Immer eine warme Jacke mit an
Bord nehmen. Air Kondition kann eklig kalt ziehen. Der Bus hält oft
genug, um eine Toilette aufzusuchen und um etwas zu essen. In
Santiago haben wir dann auch sofort die Tickets für die Fahrt von
Bayamo bis Santa Clara und zum Schluss von Trinidad bis La Habana
gebucht, nachdem wir noch mal sorgfältig unsere Zeitplanung für die
nächsten Touren durchgerechnet hatten und genug Puffer enthalten
war.
Nun gings los auf unsere geplante
Ost-Loop Tour. Wir wollten 900 km entlang der Nordküste, dann auf
der berühmten Passstraße La Forola über das Gebirge an die
Südküste und dort hunderte von Kilometern entlang der Karibik bis
Bayamo radeln. Doch was nutzt die schönste Planung, wenn das Wetter
nicht mitspielt und die Diarrhö zuschlägt. Dauerregen machte die
z.T. lehmigen Erdstraßen unpassierbar, Motivation und Kräfte,
tagelang im Regen durchs Gebirge zu radeln und zu schieben, waren auf
ein Minimum gesunken. So entschlossen wir uns, die Planung zu ändern
und eine andere Ost-Loop Variante auszuprobieren, die uns ohne
Gebirge wieder nach Santiago an die Südküste bringen sollte. Dabei
haben wir dann auch noch so wundervolle Städtchen wie Gibara
kennengelernt.
Begeistert waren wir dann mehrere Tage in Santiago und
sind die wirklich atemberaubend schöne Küstenstraße entlang der
Karibik bis Bayamo gefahren. Diese Küstenstraße ist ideal für
Radler: Vom Hurrikan größtenteils zerstört, fahren praktisch kaum
Autos entlang und man hat Karibik und Sierra Maestra ganz für sich.
Zentral – Loop
Von Bayamo aus
sind wir dann mit dem Viazul Bus bis Santa Clara in Zentralcuba
gefahren.
Viel Zeit war von
unseren zwei Monaten nicht mehr übrig. Also haben wir unseren
geplanten Zentral Loop fast halbiert und uns auf das Erradeln der
Städte Santa Clara, Cienfuegos und Trinidad beschränkt – denn
hier gab es viel zu sehen und zu erleben.
Mit dem Bus gings
zum Schluß wieder zurück nach Havanna.
Kuba mit dem Rad – echt klasse!!!
1 Kommentar:
Lieber Thomas,
Ich habe deine Seite mithilfe meiner Enkel gefunden und bin beeindruckt! Herzliche Grüße, einw gute Genesung und frohe Weihnachten aus der Uniklinik in Mainz! Heinz
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