Donnerstag, 6. November 2014

Lichterfest in Chiang Mai

Donnerstag, 30.10. abends um 22.oo Uhr: Abfahrt des Nachtzuges Bangkok - Chiang Mai. Draußen war es stickig heiß, wir waren in Schweiß gebadet, bis wir die Fahrräder und das Gepäck verstaut hatten. Dafür kam es uns im Schlafwagenabteil vor wie in der Tiefkühltruhe. Einen Pullover übergezogen machten wir es uns in unseren Kojen bequem, aber an Schlaf war lange nicht zu denken.



Wir wurden kräftig durch geschüttelt, die Neonröhre direkt über uns spendete die ganze Nacht ein grelles Licht. Morgens wurden die Kojen zusammen geklappt und es gab ein gutes Frühstück, Eier mit Speck, ganz Englisch. Draußen zog eine herrlich grüne Landschaft vorüber, Bambus-Wälder, Reis- und Maisfelder, kleine Dörfer mit Holzhütten. Mittags um 13.oo Uhr waren wir in Chiang Mai und fuhren direkt zu Lindas Guesthouse. ( www.linda@guesthouse.com ) Thedda, die das guesthouse mit freundlicher Autorität leitet und viele wertvolle Tipps gibt, kommt aus der Lüneburger Heide und lebt seit mehr als 30 Jahren in Chiang Mai, mit einem Thai verheiratet.

Chiang Mai ist mit fast 200 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Thailands, wirkt aber im Vergleich zu Bangkok überschaubar und eher ländlich. Alte Teak-Häuser in der Innenstadt gibt es nur noch wenige. Der älteste Tempel aus dem 13 Jh. ist noch aus wuchtigen Teakstämmen erbaut.

Prägend sind schnell hochgezogene, gesichtslose Steinhäuser. Geschäfte und kleine Läden reihen sich endlos aneinander, mit Cafes und kleinen Esslokalen, überall gibt es Essensstände. Die Gefahr des Verhungerns besteht in Thailand nicht.



Natürlich gehen wir auch hier auf "Wat-Wanderung", denn  Chiang Mai ist die Stadt mit den meisten Wats, also buddhistischen Tempeln in Thailand. Alle sind prunkvoll geschmückt und mit Gold verziert, mit einem Buddha als Mittelpunkt und überladen mit zahlreichen Figuren halb Tier, halb Mensch, mit Drachen- und Vogelköpfen. Da stehen dann auch mal Zebras, Giraffen oder gar lebensgroß eine Donald-Duck-Figur dazwischen.


Am zweiten Abend besuchen wir den Sonntagsmarkt in der Innenstadt. Ganze Straßenzüge sind bestückt mit Verkaufsständen, die Kunsthandwerk, T-Shirts, Nippes und, natürlich, die ganze Fülle der Küche Thailands anbieten. Menschentrauben drängen sich hindurch, darunter auch viele Touristen. Auffallend ist für uns wieder die Ruhe und Friedfertigkeit, die die Atmosphäre prägt.  Es gibt keine lauten Rufe, keine Hektik, kein Gedränge und Geschubse, alles geschieht ruhig, freundlich, rücksichtsvoll. Überall begegnet man einem Lächeln, häufig gibt es als Dankeschön eine kleine Verbeugung, die Hände vor der Brust zusammen gelegt.

Am Wochenende wird über mehrere Tage das Lichterfest gefeiert, diesmal leider durch Dauerregen etwas beeinträchtigt. Die Straßen sind auf beiden Seiten mit Lampions geschmückt, am Sonntagabend geht ein Umzug durch die Hauptstraßen, mit Wagen mit beleuchteten Elefanten und anderen Figuren aus Papier, großen Lampions, und vor allem mit Tanzgruppen in ihren landestypischen Trachten. darunter besonders heraus stechend die Schönheiten von Chiang Mai, schlank, grazil, strahlend, einfach wunderschön. Kong-Ming-Laternen, hunderte Heißluftballons aus Papier werden entzündet und fliegen leuchtend in den Himmel, ein toller Anblick, deswegen wurde der Flugverkehr von Chiang Mai für zwei Tage ausgesetzt. Kunstvoll gefertigte Blumengestecke auf Papptellern mit einer brennenden Kerze werden dem Fluss Ping übergeben und treiben mit der Strömung. Die Fluss und der Himmel sollen  Glück   bringen und die Sorgen mitnehmen. Wir hoffen dass es uns besseres Wetter und ein Ende des Regens bringt.





Denn wir sind nochmals einen Tag länger geblieben, weil wir nicht im Regen losfahren wollten. Warmduscher, Weicheier, Häwener, wie man auf Hessisch sagt? Vielleicht. Aber den ersten Radeltag gleich in strömendem Regen, das muss nicht sein. Haben wir uns gedacht. Aber morgen, morgen gehts dann wirklich los. Ganz bestimmt!!!

2 Kommentare:

Christiane hat gesagt…

Tolle Bilder und sehr schöner Post. Obwohl ich dabei war finde ich es interessant zu lesen.

Anonym hat gesagt…

Wunderbare Fotos! Mich packt die Reiselust... Gruß von der Ute aus Unterfranken.