Start vorm Weissen Haus
Was für ein Start! Direkt vor den Toren des Weißen Hauses in Washington, dem Machtzentrum der USA. Der Hausherr war nicht da, wir verzichteten gern auf ihn. Was ist dagegen das
Eintauchen des Hinterrades in den Atlantik, die sonst übliche Start-Zeremonie des Transamerican Trail? Etwas bange war uns schon ob der bevorstehenden fast 7000km auf dem Fahrrad, aber es überwog die hoffnungsvolle
Erwartung, die Freude und die Zuversicht, dass wir es schaffen werden. Wir, das sind Maria, Ralf und Heiner, alle mit Tourenerfahrung, aber in dieser Konstellation erstmalig zusammen. Leider fehlt Thomas aus Krankheitsgründen,
wir hoffen, dass er etwa nach zwei Monaten nachkommen kann. Wieder hatten wir viel zu viel mitgenommen, trotz aller Erfahrung, die bepackten Räder waren sauschwer, an Gepäck mit Essen und Wasser bestimmt je 28kg.
Drei Tage hatten wir in Washington verbracht, herzlich empfangen von Ingrid und Fred, Freunde von Maria und Ralf. Mit großem Interesse wollten wir die Hauptstadt der USA kennen lernen,
wir nahmen an einer Führung im Capitol teil, dem Sitz von Senat und Repräsentantenhaus, fuhren weiter die Mall entlang mit Monumenten zu wichtigen Präsidenten, Gedenkstätten zu den Gefallenen der beiden
Weltkriege und des Vietnamkrieges, dem Besuch des Grabes von Kennedy auf dem Friedhof Arlington, besuchten Museen. Amerikas Geschichte seit der Besiedlung ist kurz, aber umso mehr wird sie mit Stolz und Hingabe präsentiert.
Die Geschichte der Indianer findet sich nur in einem Museum, das die Dramatik ihrer Vertreibung und Fast-Vernichtung nur in Ansätzen wiedergibt. Aber alles war sehr eindrucksvoll und sehenswert, und dennoch, so richtig
begeistert waren wir von der Stadt nicht, irgendwie fehlte das Flair, das andere amerikanischen Städte wie New York oder San Franzisco ausstrahlen. Beeindruckt waren wir von den wirklich vorbildlichen Bike Lanes auf vielen
Straßen und den zahlreichen Radlern, das hatten wir gar nicht erwartet.
Am 24.5. dann ging es los, wir verabschiedeten uns von Ingrid und Fred. Virginia ist der erste Bundesstaat, den wir die nächsten fast drei Wochen durchqueren werden. Wir fuhren vom
Weißen Haus über die Arlington-Bridge fast 30km am Ufer des breiten Potomac entlang, eine herrliche Flusslandschaft, Wiesen, Wälder, Sumpfbereiche, gut angelegte Radwege, vorbei an hübschen Vororten wie
Alexandria, im Stil sehr englisch.
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Am Potomac |
Auf dem Eastcoast Greenway gen Sueden
Es regnet die ganze Nacht
600 Meilen durch Virginia.Die Sonne strahlt wieder. Wenig Verkehr und keine Seitenstreifen. Ziel: Lake Anna
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