.Wir sind die meiste Zeit an Deck, beobachten, geniessen die vorbeiziehende Landschaft, die fantastische Atmosphaere, den unglaublichen Sternenhimmel in der Nacht.
Untergebracht sind wir etwas spartanisch in einer 6-Bett-Kabine. Aber wir werden hervorragend versorgt von einer aufmerksamen, netten Besatzung, Das Essen ist keineswegs spartanisch, wir konnten 3 Tage lang richtig zuschlagen und unsere kaergliche Camping-Mahlzeiten vergessen. Mit uns in der Kabine sind drei weitere Deutsche, Erwin und Andy, Lufthanseaten, ebenfalls Radler, die ihre Tour in Lima begonnen hatten, und Claudio aus Nuernberg, der in Chile einen 7000er bestiegen hat. Ebenfalls an Bord sind Jane und Alen aus Australien, beide haben lange in Frankfurt gelebt, sprechen hervorragend Deutsch, als Erkennungszeichen traegt Alen einen einem Bembel nachgebildete Muetze. Francois aus der franzoesischen Schweiz, ehemaliger Pilot, kann mit seinen vielen Erlebnissen begeistern.
Am Abend des zweiten Tages verlassen wir die Fjorde und fahren aufs offene Meer. Der Wind nimmt sturmartig zu, hohe Wellen kommen uns entgegen, es schaukelt empfindlich. Mit flauem Gefuehl gehen wir ins Bett und verschlafen die bewegte See, die an dieser Stelle mehr als 10000 m tief ist. Am naechsten Morgen sind wir wieder in ruhigem Fahrwasser in den Fjorden. Dann passieren wir eine angostura, eine Engstelle. Mit einigen Passagieren sind wir auf der Bruecke. Mit knappen Worten gibt der Kapitaen Richtungsanweisungen, der Steuermann wiederholt. Es herrscht gespannte Stille, alles blickt gebannt auf das bedrohlich naeher rueckende Ufer. Schliesslich entspannt sich die Stimmung, als der Fjord wieder breiter wird
. Am Nachmittag erreichen wir Puerto Eden, 80 Einwohner, vom Fischfang lebend, einzige Ansiedlung waehrend unserer Fahrt. Die Amadeus, die einmal woechentlich vorbei faehrt, ist die einzige Anbindung an die Aussenwelt. Das gilt gleichermassen fuer das suedliche Patagonien, durch die dazwischen liegende menschenleere Gletscherregion "Campo de Hielo Sur" fuehren keine Strassen, man muss ansonsten ueber Argentinien ausweichen oder das Flugzeug nehmen.
Inzwischen hat sich auch die Vegetation veraendert. Kahle Bergkuppen erheben sich zu beiden Seiten, bedeckt lediglich von niedrigen Bueschen und Grasland, Tundra. Immer wieder zeigen sich riesige Gletscher, es wird spuerbar kaelter. Am letzten Tag durchfahren wir nochmals eine nur 80m breite angostura, gegen Mittag ist dann Puerto Natales in Sicht.
Ein kleines Staedtchen, kurz vor der Magallanstrasse, karg, windig, selbst im Hochsommer ziemlich kuehl, mit seinen typischen bunten Haeuschen. Hier bleiben wir fuer zwei Tage im Hostal "The singing Lamb", um einzukaufen und uns auf die kommende Radtour vorzubereiten.
1 Kommentar:
Hi, interessant wie immer, bin gespannt auf die kommenden Abenteuer, gute Reise weiterhin und viel Spass!
Ariane
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