Mittwoch, 22. Mai 2019

SP19-02 Lissabon











Lissabon, unverkennbar eine alte Seefahrerstadt, Ausgangspunkt für Vasco da Gamas Entdeckung des Seeweges nach Indien, und jetzt unsere erste Station auf unserer Fahrradtour. Viereinhalb Tage ließen wir uns Zeit, und es war keine Sekunde zu viel. Auf unserer Fahrt vom Flughafen in die Stadt begegneten uns gleich hunderte von E-Tretrollern auf gut ausgebauten Radwegen.

Offenbar ist man hier weiter als bei uns. Unsere Unterkunft "Residencial Flor dos Cavaleiros" in der Nähe des Platzes "Martin Moniz" war gut gewählt.


Gleich nach der Ankunft erkundeten wir das Zentrum, den zentralen Platz "Rossio" mit den um diese Jahreszeit intensiv blau blühenden Jacaranda-Bäumen und dem wellenförmigen Pflaster. Von dort aus erreichten wir über die Rua Augusta den Platz "Praca de Comercio" vorn an der Uferpromenade des Flusses Tejo, dem angeblich größten innerstädtischen Platz Europas.





Damit hatten wir einen ersten Eindruck gewonnen und wir waren begeistert von den vielen, gut besuchten Cafés und dem guten Espresso, der hier überaus beliebt und meist bereits für 70 Cent zu haben ist.

Ein Muss am folgenden Tag war eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn Nr. 28, mit der wir uns einen Überblick über die verschiedenen Stadtteile verschafften. Besonders angetan waren wir von dem historischen Stadtteil Alfama, früher Wohnort der Seeleute, mit seinen engen, verwinkelten Gassen, die sich von der Burg, dem Castelo, hinunter zum Flussufer zogen.





Am Tag darauf schwangen wir uns auf die Räder und fuhren am Ufer des Tejo entlang. Zunächst nach Osten zum Parque das Nacoes, einem neuen Stadtteil, entstanden aus der Expo 1998 mit futuristischen Hochhäusern und Einkaufs-Malls.

Und dann nach Westen in den Vorort Belèm mit dem Wahrzeichen "Torre de Belèm" am Ausgang zum Atlantik und dem Hyronimus-Kloster mit der eindrucksvollen Fassade. Am eindrucksvollsten für uns waren allerdings die leckeren "Pastels de Nata", kleine Sahne- Küchlein, die man auch in allen anderen Cafès in Lissabon erhält.







Überhaupt hat uns Lissabon gastronomisch besonders überzeugt. In dem Stadtteil Graca, ursprünglich ein Arbeiterwohnort, der aber auch bei Schriftstellern besonders beliebt war, hatten wir das Restaurant "Cantinha da Fatima" entdeckt, in dem bevorzugt Arbeiter zu Mittag aßen. Das Essen war hervorragend, jeweils wechselnde Fisch- und Fleischgerichte, dazu üppig mit Suppe, Hauptmahlzeit und Dessert, plus pro Person einen halben Liter guten vino tinto und zum Abschluss einen Espresso. Und das alles für sagenhafte 7,50€.  Ganz klar, dass es unser Stammlokal wurde. Danach ging allerdings geweils nix mehr ohne eine ausführliche Siesta.






Sehenswert waren Graffiti-Zeichnungen an verschiedenen Häusern im Stadtteil Graca und die Darstellung der Fado-Sängerinnen in den  engen Gassen des Armenviertels Mouraria, woher die meisten von ihnen kamen. Fado ist die Musik Lissabons, gefühlvoll, melancholisch und aus vielen Lokalen zu vernehmen. Sie ist Ausdruck des Lebens der einfachen Leute, von dem man in den engen Gassen der Stadt noch eine Ahnung bekommt Natürlich musste auch ein Museum sein, das Kunstmuseum Calouste Gulbenkian, in dem uns vor allem die Auswahl der impressionistischen Maler gut gefiel. Lissabon ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

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