11.Etappe: Mal ganz anders: Auf dem Rücken der Pferde


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Karte

Ab Donnerstag, 27.2.14, folgten zwei Radtage entlang eindrucksvoller Flusstäler des Rio Murta und des Rio Ibanez. Zunnächst war es bewölkt, kalt, teils mit Nieselregen, am zweiten Tag klarte es auf zu einem herrlichen Sonnentag.

Zunächst ging es ein Stück den Lago Carretera Austral entlang,



dann kam nach 20km die Abzweigung in das Tal Valle Murta, das als eines der schönsten Flusstäler der Carreterta Austral gilt.


Nach  insgesamt 50km Waschbrettpiste und einigen Anstiegen erreichten wir ein refugio, eine kleine Holzhütte, in der wir übernachteten. Ansonsten gab es auf der ganzen Strecke von über 120km nichts. Aber man trifft unterwegs immer wieder Radler, mit denen man sich austauscht und auf refugios oder gute Plätze zum Campen hinweist. Als wir an dem refugio ankamen, regnete und stürmte es heftig, so dass wir zuerst mit herum liegenden Hölzern und anderen Materialien kaputte Fenster abdichten mussten. Thomas war froh, in dieser regnerischen Nacht sein Zelt nicht aufbauen zu müssen. Auf dem Zeltplatz zuvor hatte es eine "einarmige" weiße Katze (ihr fehlte eine Vorderpfote) als Spielplatz genutzt und mit ihren Krallen eine Unzahl von Rissen verursacht. Das wars, auch Kleben nutzte nix mehr. In dem refugio waren wir zusammen mit drei französischen Jugendlichen, "alten" Bekannten, die die gleiche Richtung fuhren und es war jedes Mal eine herzliche Begrüßung, wenn wir sie immer wieder trafen. Mit wenig Geld, spärlicher Ausrüstung, für diese Pisten kaum geeigneten Fahrrädern, aber voller Begeisterung und sportlichem Ehrgeiz sind sie bis Ende April unterwegs. Sie hatten ihr Studium beendet und nutzen die Zeit vor dem Einstieg ins Berufsleben.





Der folgende Freitag, 28.2. brachte einen Wechsel von übler Waschbrettpiste und passablen Straßenabschnitten, einen heftigen Anstieg über einen Pass, und das breite, durch Gletscherschliff gebildete Tal des Rio Ibanez. Wieder ein anderes Landschaftsbild, einsam, völlig naturbelassen, ausladend durch diese Gebirgslandschaft mäandernd, zum Nachmittag hin in strahlendem Sonnenschein. Unterwegs immer wieder Bereiche abgestorbener Bäume, Folge des Ascheregens durch einen Vulkanausbruch 1990 in der Nähe verursacht.





 Schon von Weitem sahen wir den Berg Cerro Castillo, 2675m hoch steil aufragend, zerklüftet, mit einem breiten Gletscher davor. Phantastisch. Gegen Abend fuhren wir, nach einer Tagesleistung von 75km,  in den kleinen Flecken Villa Cerro Castillo ein und schlugen unsere Zelte zwischen Büschen auf einem hübschen Zeltplatz auf, den Berg immer vor Augen.





Am Folgetag tauschten wir die Räder gegen Pferde und nahmen  mit vier chilenischen Teilnehmern und unserem Guia Leo an einer Exkursion zum Gletscher des Cerro Castillo teil. Auf dem Pferderücken schaukelt es auch nicht schlecht, aber es ist doch weniger anstrengend. Wir fühlten uns schon ganz wie Gauchos, und es ging auch ganz schön abenteuerlich an steilen Abhängen entlang bergauf. Aber die Pferde waren lammfromm und letztlich war es ein recht gemächlicher Ausritt.


 Nach zwei Stunden Anstieg erreichten wir einen Bergrücken, von dort ging es nochmals zu Fuß eine gute Stunde hoch zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen herrlichen Blick auf eine Lagune und darüber auf den Gletscher und den Berg hatte. Und das bei strahlendem Sonnenschein. Unvergesslich. Diese Landschaft hier ist wirklich so einzigartig und vielgestaltig, dass man sie nur im Superlativ beschreiben kann.




  Als wir am Abend von dem Ausritt zurück waren, wunderten wir uns doch, dass wir plötzlich Beinmuskeln spürten, die wir vorher gar nicht kannten. Jedenfalls legten wir noch einen Ruhetag hier ein (Sonntag, 2.3.), den wir bei herrlichem Wetter in der Sonne liegend genießen.


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